Die wichtigsten Daten im Überblick:
- 1276 erstmalige urkundliche Erwähnung der Stadt Golßen
- 1439 Erwerb der Herrschaft Golßen durch die Familie von Stutterheim
- bis Ende des 17. Jh. Zerfall der Herrschaft Golßen in 5 Anteile
- 1721-52 Erwerb von 4 dieser Anteile durch den kurbrandenburgisch-preußischen Kriegsrat und Domänenpächter Johann Justus Vieth
- um 1730 Errichtung eines Herrenhauses durch Vieth an der heutigen Stelle, Entstehung eines barocken Gartens im Südwesten (bis Ende des 18. Jh. Entwicklung zu einem weiträumigen Landschaftspark)
- 1745 Johann Justus Vieth erhält den Reichsadel und damit den Namenszusatz „von Golßenau“
- 1771 Verkauf der Herrschaft durch die Kinder des Vieth von Golßenau an den Oberhofmarschall und Kämmerer Sigismund Ehrenreich Graf von Redern
- 1781 Rückzug des Grafen Redern auf seine Standesherrschaft in Königsbrück (Oberlausitz); Abtretung der Golßener Güter an seine Kinder –> Verpachtung an Amtmänner
- 1790 Übergang der Güter durch Erbvergleich an von Rederns älteste Tochter Amalie Sophie Henriette Gräfin Fontana, Umgestaltung des Schlosses im Inneren und Anbau von zwei Seitenflügeln (nicht den heutigen entsprechend)
- 1810 deren Tochter Luise Sofie Charlotte erhält die Golßener Güter durch Erbvergleich
- 1844 Erwerb der Güter durch Friedrich Heinrich Ludwig Reichsgraf von und zu Solms-Baruth
- 1852 Übergang des Ritterguts Golßen an dessen Sohn Friedrich Herrmann Carl Adolph, Umbau des Barockschlosses durch den Berliner Architekten Eduard Knoblauch im klassizistischen Stil (2 Seitenflügel, Balustrade mit mittlerer Uhr und seitlichen Vasenbekränzungen, Freitreppe zur Parkseite und Hofauffahrt in Form einer Rampe)
- 1945 Beschlagnahmung des Schlosses durch die sowjetische Besatzungsmacht als Lazarett und Kommandantur, Plünderung, danach Nutzung als Notquartier für Heimatvertriebene und Flüchtlinge
- 1947 Pläne einer Nutzung als Altersheim durch eine katholische Frauenordensgemeinschaft scheitern
- 1948 das Schloss wird zum 1. Landambulatorium „Dr. Herbert Baer“ in der sowjetischen Besatzungszone mit einer bis 1963 angeschlossenen Entbindungsstation
- bis 1989 daneben zusätzliche Nutzung als Berufs- und Grundschule, Kinderkrippe u.a.
- 1950er Bekämpfung des Schädlingsbefalls im Dachstuhl
- 1960er Erneuerung aller Fenster, Umsetzung noch in Gebrauch befindlicher Kachelöfen
- 1971 neue Verputzung
- 1978 Erneuerung des Daches mit Betonsteinen
- 1985 Einbau einer Zentralheizung
Quelle: Michael Bock, Schloss Golssen, Berlin 2014 (= Schlösser und Gärten der Mark, Heft 139; hrsg. Sibylle Badstübner-Gröger für den „Freundeskreis Schlösser und Gärten der Mark“)